tow + REFUGYM

Bewältigung von Traumata auf dem Wasser: Viele der  Geflüchteten in Griechenland sind über das Mittelmeer geflohen und haben während der risikoreichen Überfahrt traumatische Erfahrungen machen müssen. Daher ist Wasser häufig mit Stress, Angst und anderen negativen Emotionen verbunden. SUP ist eine sehr zugängliche Wassersportart, die kleinschrittig erlernt werden kann. Daher kann SUPen auch von Menschen erlernt werden, die nicht wasseraffin sind oder ein Wasser-Trauma in sich tragen. Im Jahr 2019 haben wir erste SUP-Kurse mit Bewohner:innen des Geflüchtetenlagers in Malakasa durchgeführt. In diesen Kursen wurde deutlich, dass SUPen eine geeignete, effektive und, von den Teilnehmenden sehr geschätzte Methode ist, um Wasser wieder positiv zu erleben und die Sicherheit im Wasser zu erhöhen.

Eskapismus: Darüber hinaus bieten die Ausflüge zum Strand eine Abwechslung zu den tristen Lagerbedingungen. Da das Asylsystem in Griechenland überlastet ist, verbringen die Bewohner:innen oft Jahre in Lagern, ohne Klarheit über ihre Zukunft zu haben. Die Kombination aus schlechten Lagerbedingungen und Informationsmangel führt zu einer steten Verschlechterung der psychischen Gesundheit.  Von daher ist es wichtig, dass die Geflüchteten ab und zu dem Lageralltag entfliehen können, und sich als ebenbürtige Menschen zu fühlen, anstatt nur auf ihren Fluchthintergrund reduziert zu werden. Ein Tag am und im Wasser bietet genau das.  Deshalb haben wir uns entschlossen, in Griechenland ein SUP-Programm mit regelmäßigen Kursen aufzubauen.

WO UND WIE SUPEN WIR MIT GEFLÜCHTETEN?

Das SUP-Programm wird im Thermopylae Camp, in der Nähe des Golfs von Malia, durchgeführt werden. REFGUYM hat vor kurzem die Erlaubnis erhalten Aktivitäten in diesem Camp zu starten und ist gerade dabei, eine Beziehung zur Camp-Gemeinschaft aufzubauen. Der tow ist damit beschäftigt, die notwendige Ausrüstung,  von aufblasbaren SUPs bis zu Sicherheitsleinen, zu organisieren. Außerdem hat das tow-Mitglied und lizenzierte SUP-Lehrerin Eva Unterrichtseinheiten entworfen, die auf die Bedürfnisse der Teilnehmer zugeschnitten sind. Eine Sportpsychologin und ein Trauma-Coach wurden hinzugezogen, um sicherzustellen, dass alle Teilnehmenden, ob mit oder ohne Wasser-Trauma, sicher SUPen können und ihre Zeit im Wasser genießen. Eva hat mit REFUGYM an den ersten SUP-Kursen im Jahr 2019 gearbeitet und ihre MSc-Arbeit über das Empowerment-Potenzial von Sport für Lagergemeinschaften geschrieben. Von daher ist sie bestens auf die bevorstehende Aufgabe vorbereitet. Im Juni wird sie nach Griechenland fliegen, um das Programm aufzubauen und sicherzustellen, dass REFUGYM die SUP-Kurse nach ihrer Abreise eigenständig weiterführen kann.

Damit all diese Pläne Wirklichkeit werden können, brauchen wir eure Unterstützung! Zeigt Solidarität mit Geflüchteten, teilt eure Freude am Wassersport und spendet!

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